10% können auch Erholung sein, oder ... hart, härter, Monte Grappa

6. Etappe: Von Fonzaso (bei Feltre) nach Asiereo (Provinz Venetien)

130km, 2800HM

Gefahrene Pässe:
Endlich in warmen Gefilden angekommen, stand auf der heutigen Etappe der epische "Monte Grappaals Härteprobe auf der Route, ...

...weshalb wir diese Etappe, neben kumulierten Km/HM, als die Königsetappe (im RCB Outfit) angesehen haben.

Bei bestem Radwetter und Marcos neuen Laufrädern begann der vorletzte Rad Tag. 

Nach der anstrengenden Etappe vom Vortag stand für heute erneut eine lange und anspruchsvolle Strecke auf dem Plan mit 2 langen Anstiegen. Das "italienische Frühstück" war für diese bevorstehende Anstrengung jedoch nicht "perfekt". 😔

Nach einigen wenigen Kilometern zum Einfahren ging es rasch zum Monte Grappa

Unser Streckenplaner hatte sich im Vorfeld für die einsamste, aber auch die schwerste Variante zur Bezwingung des Berges entschieden, nämlich die Nordauffahrt über Seren del Grappa.

Das positive zuerst: auf der ca. 20km langen Auffahrt bis zum Zusammentreffen mit der Nordauffahrt von Caupo hatten wir gerade mal ein (!) einziges Auto getroffen. 


Wir wussten im Vorfeld, dass der Anstieg (gesamt ca. 1.250hm) ein Problem in sich birgt; nach gemäßigten ersten Kilometern zeigt das Steigungsprofil auf ca. 3km Länge, Werte von zuerst ca. 16% ...

...und dann um/über 20% !! auf, ...

... wo jeder von uns an seine ganz persönlichen Grenzen kam. Ganz konkret waren es dann etwa 100hm, die man irgendwie bewältigen musste. ☝😮

Nachdem wir dieses "böse Stück" irgendwie hinter uns hatten, konnte jeder von uns behaupten, dass Anstiege zwischen 10 und 15% echt kein Problem sind. 

Der restliche Anstieg weiter hoch zum Monte Grappa verlief dementsprechend flüssig und nahezu völlig verkehrsfrei. 
Blick auf dem Gipfel des Monte Grappa

Der Anstieg lässt sich durchaus als episch bezeichnen: alleine mit dem Rad ohne externe Einflüsse und jeder mit einer eigenen Geschichte...

Auf dem Gipfel erinnert eine Gedenkstätte mit einem monumentales Denkmal an die Gefallenen der Schlachten vom ersten Weltkrieg.

Am angrenzenden Refugio Bassano angekommen konnten wir bei wechselhaftem Wetter mit Sonne und Wolken Cappuccino, Kuchen und Toasts zu unschlagbar günstigen Preisen genießen,...

...bevor es in die 1.500hm lange Abfahrt nach Romano d'Ezzelino ging. 
Diese Abfahrt war übrigens dieses Jahr auch Giro d'Italia gefahren worden und daher auf langen Stücken, mit neuem glatten Asphalt, in einem perfekten Zustand.


Unten auf etwa 150hm zeigten sich völlig andere Temperaturen mit um die 30 Grad. Dort ging es nach einer ausgiebigen Picknick-Pause inkl. Fahrerwechsel letztendlich weiter bis zum Einstieg des nächsten Berges, ...


... keinem Pass, da dieser Aufstieg "nur" zu den angesiedelten Sieben Gemeinden (italienisch Sette Comuni) einer Hochebene führte. Der Anstieg dorthin hatte es aber auch in sich, wenngleich nicht vergleichbar zum Monte Grappa zuvor. 

Ca. 800hm bei recht schwülen Temperaturen ohne allzu spektakulären Ausblicke zogen sich, allerdings waren die Steigungs-Prozente mit etwa 7% durchaus angenehm.
Auffahrt zur Hochebene nach Foza (wie ein Pass)

Ein echtes Passfoto fiel aus den eben genannten Gründen leider auch aus, lediglich ein Foto mit Hinweis auf die Höhe gab uns das Gefühl, das ganze nicht ohne Nachweis gemacht zu haben.

Die Weiterfahrt auf der Hochebene der "Sieben Gemeinden (Sette Comuni)" war ein optischer Genuss, verlief aber sportlich unspektakulär mit nur einigen Wellen.

Unerwartete Spannung kam allerdings nochmal in Asiago auf, als wir plötzlich Ralph vermissten und wir wussten, dass er mit leerem Handy-Akku und daher ohne Navi unterwegs war 😮. 
Gedenkstätte zum ersten Weltkrieg in Asiago

Nach einiger Hektik gelang es Ralph in einer Bar an ein Ladegerät zu kommen und Empfang mit uns aufzunehmen. Mit etwa einer halben bis dreiviertel Stunde Zeitverlust kamen wir dann glücklicherweise doch zusammen und kämpften uns die verbliebenen 30km zum Ziel, wohlwissend, dass wir diese Tour spät beenden werden. 😕


Ein schönes Schmankerl zu Ende der Hochebene war die Serpentinen-Abfahrt über etwa 650hm runter nach Pedescala, knapp 5km vor unserem eigentlichen Zielort Arsiero.

Kurz vor halb 8 dort angekommen, galt es noch einige scheinbare Buchungsprobleme zu bewältigen 😕. 

Nachdem das auch alles erledigt war, schafften wir es, kurz vor 9 doch noch ein mehrgängiges Abendessen in unserer Herberge "Albergo La Vigneto" einzunehmen.

Somit endete ein langer und ereignisreicher Radtag, doch schon wieder mit einem hoffnungsvollen Ausblick auf den morgigen, nun letzten Radtag unser Ostalpen-Tour!

6. Etappe nach Arsiero




Kommentare

  1. Ohje, die schöne Tour geht in die letzte Etappe und mein Lotterleben als freier Mann neigt sich dem Ende zu😭 Genießt die letzten Fahrten und morgen dann den Gardasee. Ich empfehle: Eis am Piazza del Brollo in Rive del Garda👌🫠 Danach Motorboot in Malcesine leihen - in Italien gehen 40 PS ohne Führerschein...

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  2. ...solltet ihr jedoch das "Plaisir de Alpes" dem "Plaisir de Vivre" vorziehen wollen, empfehle ich mit dem Rad vom Gardasee den steilen Anstieg zur Terrasse des Schreckens (terrazzo di brivido) und weiter über steile Straßen ins Hinterland💪💪💪

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